Alpentour 2015

Ralf, Gerald, Hubert und Udo nach der Ankunft in Laatsch (I) zu einem ersten Aufwärmtraining
Ralf, Gerald, Hubert und Udo nach der Ankunft in Laatsch (I) zu einem ersten Aufwärmtraining

Alpentour 2015 ab 22.08.

Überblick über die Tour:

1.       1. Etappe: Stilfser-Joch mit 25 km Anstieg bis auf über 2700m, Umbrail Pass

2.      2. Etappe: Alpe D’Huez, 14 km Anstieg auf Zeit auf 1827m

3.       3.Etappe:  Mont-du- Ventaux mit  ca, 20 km Anstieg auf knapp 1900m Höhe

4.      4. Etappe:  Col de Bonette mit ca 3000 Höhenmeter und 3 Anstiegen  (47 km insgesamt)


Das Team besteht diesmal aus vier Fahrern (Gerald Bauermeister, Udo Lange, Hubert Kaiser und Ralf Beckwermert).  Unser „Tourbus“ ist auch diesmal wieder Udos legendärer 19 Jahre alter Kult-Passat,  der schon bei einigen Fahrten (Gibraltar -Tour, Pisa-Tour) als Begleitfahrzeug gedient hat.  Nun steht wieder eine sehr anstrengende Tour auf dem Programm,  bei der hauptsächlich die extremen Anstiege eine besondere Herausforderung darstellen.  Hier müssen die Protagonisten gut trainiert sein, sonst wird man schnell an seine Grenzen gelangen und sich überfordern. So stellt sich die Frage, wie sich die einzelnen Akteure auf die Tour vorbereitet haben.

Vorbereitung / Training

Ralf: ca. 3000 km in diesem Jahr (MTB und Rennrad), „ich habe in den letzten 2 Monaten regelmäßig amTraining der Hesselteicher Radsportgruppe teilgenommen. Daneben legte ich in letzten 2 bis drei Wochen ein intensiveres Bergtraining ein, z.B. das mehrfache Erklimmen des Luisenturms hintereinander“ .

 

Gerald: „ich habe kaum mehr als sonst gemacht, In diesem Jahr habe ich ca. 5000 km auf dem Rad trainiert,  zusätzlich kommen 2000 km auf der Rolle hinzu. Das bringt wirklich was! Ich habe eine wattgesteuerte Wahoo kickr. Damit kann ich ein intelligentes Intervall-Training aufbauen. Daneben gibt es  verschiedene Apps, die mir sind bestimmte, anspruchsvolle Bergstrecken nachbilden; die Steigungen werden über die Wattzahl  simuliert . So kann man auch bei schlechtem Wetter effektiv trainieren . Ja, wie hab ich mich sonst vorbereitet?  Klar, das Trainingslager auf Mallorca hat sicherlich auch einiges gebracht.“

 

Hubert: 4000 km, Mallorca 8 Tage, "ich habe in den letzen Wochen reichlich Höhenmeter gemacht,  fast täglich bin ich den Luisenturm hoch gefahren, auch mehrfach. Dann hatte ich im Urlaub in Kärnten das Mountainbike mit. Einige RTFs haben mir die Grundlagenausdauer gegeben. Ansonsten habe ich auf meine Ernährung geachtet, insbesondere nehme ich keinen Industriezucker mehr  zu mir und versuche mich vorwiegend basisch zu ernähren. Damit habe ich bei der Gewichtsreduktion gute Erfolge erzielt“.

 

Udo: 9000 Km (darin 89000 Höhenmeter),. „Als Rentner habe schon etwas mehr Zeit als meine berufstätigen Kollegen, so kann ich täglich zwischen  3-5 Stunden  trainieren. Das macht seit Beginn des Jahres schon 400 Stunden auf dem Rad. Das ist aber noch nicht alles: ich schwimme ja auch täglich 1000-1500m, je nachdem wie anstrengend das Radtraining gewesen ist.“

Frage: -->Was ist daaas?

Antwort: ein Foto von der rechten Vordertür unseres Tour-Bus'

--> Hää?

Der komplette Wagen ist mit Unterschriften und Spüchen gespickt, die noch aus den Spendentouren nach Gibraltar und Pisa stammen.

Die neuste Unterschrift stammt von Martin und ist etwas kritzelig.

->Ja und ???

Die besondere Unterschrift wurde uns WÄHREND der heutigen Fahrt von einem "Fan", verpasst. Dies geschah auf der Autobahn A7 bei Lindau. Natürlich rasten wir nicht mit 140 nebeneinander, aber immerhin fuhren wir...(s.Foto)

Martin verewigt sich während der Fahrt auf unserem "Tourbus" (in Höhe von Lindau auf der A7)
Martin verewigt sich während der Fahrt auf unserem "Tourbus" (in Höhe von Lindau auf der A7)

Die Ankunft am Stilfser Joch auf 2760 Meter Höhe.

Unsere erste Etappe über das Stilfser Joch auf 2760 m Höhe wäre fast gescheitert. Der Grund war das Wetter. Es hatte die ganze Nacht geregnet, die Straßen waren nass und die Berge in einer dichten Wolkensuppe eingehüllt. Gerald äußerte seine Bedenken unter diesen Bedingungen überhaupt loszufahren. Während Hubert und ich noch skeptisch nach draußen schauten, protestierte Udo vehement: "Wofür habe ich bei jedem Sauwetter trainiert, wenn wir uns hier wegen der paar Wolken erschrecken lassen. Wir fahren auf jeden Fall." Da Udo's Äußerung keinen Widerspruch vorsah, war die Entscheidung gefallen.

So ging es gegen 10:00 los. Die Straßen waren mittlerweile trocken, die Laune wurde besser und nach 12 Km war der Einstieg ins Stilfser Joch erreicht. Udo legte gleich ein hohes Tempo vor, obwohl der Pass insgesamt 48 Kehren für uns bereithielt - und das auf 24 km Strecke. Zu Beginn waren meist so um die 8% Steigung zu bewältigen, dann wurde es oft zweistellig, die letzten 6 km dann durchgehen so um die 10 %. Udo behielt sein hohes Tempo bei, so dass wir bald keine große Lust mehr verspürten, ihn zu begleiten. So führ "jeder sein Tempo",...

Glücklicherweise waren die Temperaturen während des Anstiegs nicht so hoch, und  - es blieb trocken.

Ab 2500 m wurde die Luft merklich dünner, aber das Ziel  war nicht mehr fern. Dann auf 2760 m  war der Gipfel erreicht. Trotz der niedrigen Temperaturen, die auf dieser Höhe auch im Sommer herrschen, machten wir eine Trinkpause, bevor es in die rasante 30 Km Abfahrt ging. Unterbrochen wurde die Abfahrt nur durch einen kleinen Gegenanstieg (Umbrail Pass).

Als wir gegen 15:00 unser Quartier erreicht hatten, bedanken wir uns dann bei Udo für die Entscheidung, sich nicht immer vom vermeintlich schlechten Wetter leiten zu lassen.

 

Das Foto zeigt Udo bei der Verkostung einer "3000-Meter-Cola".

Nach der Ankunft am Gipfel stellten wir unsere Räder an einer Bank neben einer Würstchenbude ab. Sofort wurden wir von dem schneuzbärtigen Inhaber ermahnt, bei Ihm ein lecker Schweinswürschtl zu verzehren, da die von uns genutzte  Bank zu seinem Laden gehöre.

Udo: "Geh mir weg mit Deiner Wurst, die kriegt doch keiner nach so einem  Anstieg runter, gib mir lieber 'ne Cola, zwei Cola bitte."

"Macht 5,- Euro", 

Udo: "Waas 5 Euro, das sind ja Wucherpreise"

"Du bist ja hier nicht im Flachland im Aldi. Das ist  eine 3000-Meter-Cola".

Udo's Meinung hierzu: "Dann gib mir doch 'ne 3000-Meter-Cola, hier sind wir erst auf 2760 Meter...".

 

24.08.2015: Transfer-Etappe

Nach der ersten Bergetappe waren sich  alle Teilnehmer einig, dass wir richtiges Glück mit dem  Wetter hatten. Denn an diesem Morgen war es wesentlich schlechter:  Es schüttete den ganzen Tag über. Aber das störte uns nur wenig, denn es stand eine Überführungsetappe  auf dem Programm. Es ging mit dem Fahrzeug in Richtung l’Alpe D’Huez, eine Strecke von 660 km.

Durch eine Straßensperrung und eine Strecke quer durch die Bergwelt inkl. Überquerung des Col de Galibier kamen über 800 km und fast 12 Stunden Fahrzeit zusammen.

25.08.2015 Alpe D’Huez

Unser Quartier bezogen wir in Les Deux Alpes, ein französischer Skiort mit allen unschönen Begleiterscheinungen, die solch einen Touristenort ausmachen. Unser Hotel spiegelte das Bild mit dem Charme der frühen 80er Jahre wider.  Die Zimmer spartanisch, im Treppenhaus tropfte der Regen von den Wänden, wenigstens konnte uns der Fahrradkeller aber überzeugen.  Das Frühstück, dass sich bemühte kontinentale Reichhaltigkeit zu bieten, konnte unseren Ernährungsberater Hubert in keiner Beziehung überzeugen. „Das Müsli ist ein Witz, Schoko-Pops und gesüßte Cornflakes, geht gar nicht. Da bin ich froh, dass ich mein eigenes Müsli mitgebracht habe.  Dann nur Weißbrot und Schoko-Croissants...“

Trotz der ernährungstechnisch bedenklichen Situation, machten wir  uns gegen 09:30 auf den Weg nach Alpes D’Huez.

Der Mythos L’Alpes D’Huez hat durch seine zahlreichen Zielankünfte bei der Tour-de France bei Hobby-Radlern eine hohe Anziehungskraft. So ist es nicht verwunderlich, dass sich immer zahlreiche Gleichgesinnte  aller Nationalitäten zur Passbewältigung aufmachen.  Wir hatten uns eine gute Zeit vorgenommen, so dass jeder alles gab, die 21 Kehren auf knapp 14 km Länge zu meistern. Zumindest sollte eine bessere Zeit als im letzten Jahr herauskommen. Unterm Strich war nachher jeder zufrieden, da wir alle fast  10 Min. gegenüber der bisherigen Zeit herausgeholt hatten. Bis auf Gerald, der diesen Anstieg erstmalig und mit großem Respekt bezwang.

 

Udo: "Die Räder haben doch auf dem Hinweg noch auf's Dach gepasst?!"
Udo: "Die Räder haben doch auf dem Hinweg noch auf's Dach gepasst?!"
der Mont Ventoux "von oben" betrachtet
der Mont Ventoux "von oben" betrachtet

27.08.2015 Mont Ventaux

Ebenfalls von zahlreichen Tour-de-France Etappen bekannt sein dürfte der Pass Mont Ventoux. Der kahle Hochgebirgsgipfel ist zwar „nur“ 1906m hoch, aber durch seine markante Lage von allen Seiten weither sichtbar.  Der auf dem höchsten Punkt errichtete Turm mit seinen Sende- und Empfangsanlagen und einem Observatorium verleiht diesem „windigen Berg “ , wie man Mont Ventoux auch übersetzen könnte, sein unverwechselbares Gesicht.  Man kann den Pass von mehreren Seiten aus anfahren - wir wählten die längere Anstiegsseite über Sault (ca 26 km).  So hatten wir es über 18/19 km mit moderaten Steigungen zu tun, die ein rasches Fortkommen ermöglichten.  Dann, so 6,5 km vor dem Gipfel  - die Vegetation wich ab hier schon den kalkfarbenen kahlen Felsen – ging es dann in den zweistelligen Steigungsbereich.  Hier gab es eine Einkehrmöglichkeit, um Wasser oder andere Getränke aufzufüllen (oder einfach nur die tolle Landschaft zu genießen). Plötzlich rief Udo: „ Stopp, einmal anhalten!“
Was war los? Wir wollten eigentlich durchfahren, waren gerade so richtig im Tritt. Wir stoppten. Gerald und ich fragten uns, warum wir anhielten, dann schauten wir, wo Udo gebieben war– aber wir konnten ihn nicht ausmachen. Der Trubel an dieser Stelle war zu groß; einige Radfahrer hielten zur Rast, andere fuhren weiter – auch Udo war schon weitergefahren. Ehe wir es realisierten, hatte Udo schon einige hundert Meter Vorsprung und war am steilsten Abschnitt des Berges auf und davon. Wir hasteten hinterher, konnten den Abstand aber nicht mehr verringern, da wir durch den Stopp aus unserem Trittfluss geraten waren...

Oben angekommen, brauchten wir dann erst einige Minuten, bevor wir den phantastischen Blick vom Mont Ventoux herunter genießen konnten. Dafür allein hat sich der Aufstieg gelohnt.

Als wir nach 105 km unser etwas abgelegenes Quartier wieder erreichten, trafen wir auf eine vierköpfige Radfahrgruppe aus Tschechien, die hier ebenfalls Radsporturlaub machte. Wir erfuhren, dass die Vier regelmäßig die Herausforderung im Bewältigen steiler Berge suchten und morgen der Mont Ventoux in Angriff genommen werden sollte. Aber nicht nur 1 x, sondern gleich 3 x!? Wir trauten unseren Ohren nicht, aber so war es: dreimal sollte der Pass auf Zeit hintereinander erklommen werden.
Mmmh?? Wir schauten uns nur sprachlos an und Gerald schüttelte den Kopf.
Da erinnerten wir uns plötzlich an die Bemerkung des Hotelbesitzers aus dem Quartier bei Alpe D’Huez, der uns fragte: „Wie oft wollt ihr denn Alpe D’Huez hochfahren“.

Aahh! Es geht nicht darum  einen  Pass oder  einen Anstieg zu bewältigen, sondern WIE OFT man ihn bewältigt.

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Udo, Gerald und Hubert sind beeindruckt von der Landschaft
Udo, Gerald und Hubert sind beeindruckt von der Landschaft

27.08.2015 Überführungs-Etappe

Auch heute mussten wir wieder ins Auto steigen, um den nächsten Etappenort zu erreichen. Für den Col de Bonette, der unsere Königetappe werden sollte, mussten wir nach Vars reisen. Auch diesmal kehrten wir in einem Ski-Hotel ein - Vars liegt auf ca. 1650 m Höhe - aber in einer esxquisiten  Herberge mit allem Komfort (inkl. Rad-Abstell-Raum) und hervorragender Küche.
Zum Radeln blieben heute nur noch zwei bis drei Stunden, die wir auch nutzten.


Gruppenfoto auf 2802 m Höhe: der Col de Bonette
Gruppenfoto auf 2802 m Höhe: der Col de Bonette


28.08.2015 Col de Bonette

Nachdem wir nun etwas länger über unsere doch nur mäßigen Etappenleistungen mit nur einmaligen Anstiegen oder Passüberquerungen nachgedacht hatten, sollte es heute etwas mehr werden - Es heißt ja "WIE OFT" seid ihr den PASS YX hintereinander hochgefahren.-

So musste der Col de Vars (ca. 1900 m) gleich zweimal genommen werden, einmal von Vars aus (ca. 8 km Anstieg) und einmal aus Richtung Col de Bonette (21 km Anstieg). Dazwischen lag unser eigentliches Ziel, der Col de Bonette mit 2802 m Höhe, der höchste querbare Pass Europas.

Da das Wetter sehr gut war, erwarteten wir auch keine niedrigen Temperaturen in Höhen über 2000 m.

Wir hatten "gute Beine", so dass uns die Anstiege kaum Probleme bereiteten. Gut 3000 Höhenmeter kamen insgesamt dabei heraus, kein schlechtes Resultat. Das hatten wir zu einem gewissen Grade auch Hubert zu verdanken:

Ernährungsberater Hubert hatte eigens zu unserer Tour Kraftmüsli-Riegel gebacken (Silberlinge genannt, da passend für jeden in Silberfolie einegepackt).

Danke Hubert. Es gelang mir, Hubert das (Geheim-) Rezept zu entlocken -->siehe unten <-- wirklich sehr empfehlenswert.

 

 

Hubert und Gerald erreichen zum zweiten Mal den Col de Vars
Hubert und Gerald erreichen zum zweiten Mal den Col de Vars
Blick vom Col de Bonette aus
Blick vom Col de Bonette aus

Rezept  Müsli-Riegel

Zutaten:

150 gr.  Vollkornmehl (z.B. Dinkel)
200 ml Wasser
150 gr. Feigen getrocknet
150 gr. Dattel    
100 Rosinen
2 Äpfel gerieben
150 gr. Haferflocken
150 gr. Sesam
50 ml Cellagon
100 gr. Nüsse gehackt
50 gr. Leinsamen
Prise Salz
etwas Honig
Packung VanilleZucker

Zubereitung:                                              

Feigen und Datteln klein schneiden, Äpfel  schälen und reiben, Nüsse hacken

Mehl, Wasser, Cellagon, Haferflocken verrühren

Trockenfrüchte, Sesam, Nüsse vermischen.

Beides miteinander vermengen.

Prise Salz, Vanillezucker und Honig hinzufügen und vermengen.

Bei 200 Grad 30-40 Minuten backen.

Riegel noch warm schneiden. Fertig!

Hubert Kaiser


Die jährliche Pfingstfahrt

das ersehnte Erdbeereis am Ziel
das ersehnte Erdbeereis am Ziel
Pfingstfahrt 2011
Pfingstfahrt 2011
Pfingstfahrt 2010
Pfingstfahrt 2010
Pfingstfahrt 2008
Pfingstfahrt 2008
Pfingstfahrt 2005
Pfingstfahrt 2005
Pfingstfahrt 2004
Pfingstfahrt 2004
Pfingstfahrt 2003
Pfingstfahrt 2003
Pfingstfahrt 2002
Pfingstfahrt 2002

Trainingszeiten:

  • Sonntags: 09:30 (ganzjährig)
  • Dienstags: 17:00 (nur Sommer)

Treff: ehem. Gasthof Vahlenkamp

Gastfahrer sind wie immer herzlich willkommen!

Wintertraining MTB:
Sonntags    9:00 Uhr

Treff bei Udo Lange Kirchenbrede 5 in Versmold-Bockhorst

 

Handball und Radsport:

www.spvg-hesselteich.de